Chronik

Die Anfänge einer Kapelle in Börgerwald reichen bereits bis in die Endjahre des ersten Weltkrieges 1918 zurück. Der damalige Kriegerverein Börger hatte eine Kapelle. Dieser Kapelle gehörten Nikolaus Ubbenjans (GutsKloas), Hermann Lüpken (TömpelHarm), Wilhelm Albers (PhilpesWilm), Hermann Kerssens (BakkerHarm -n.b.), Bene Müller (Krüss -n.b.), Hermann Ubbenjans (GutsHarm) und Bernhard Sebers (PohlBernd) an. Die Mitglieder der Kapelle siedelten größtenteils nach Börgerwald aus, so dass Börgerwald die Kapelle hatte, heißt es in „Unser Surwold“ von Lukas Jansen (S.199). Diese Kapelle bestand allerdings nicht aus typischen Blasmusikern, sondern es waren Musikanten mit Klarinette, Harmonika, Geige und Trommel. Sie sollen seinerzeit gefragte Unterhalter bei Familienfesten, Dorfgemeinschaftsabenden und Tanzveranstaltungen gewesen sein.

Die richtige Formierung zu einer typischen Blaskapelle erfolgte um 1923. Der junge Hermann Hanenkamp stellte diese als eine  rein mit Blechblasinstrumenten besetzte  Kapelle nach Vorbild einer Militärkapelle auf. Die Gründungsmitglieder dieser Blaskapelle waren Benedikt Jansen (Poapen Bene), der bereits seit 1920 in der in Neubörger neu gegründeten Blaskapelle spielte, sein Bruder Gerhard Jansen (PoapenBeneSinGerd), Wilhelm Lüpken (TömpelWilm), die Brüder Philip (PhilpesPhilip) und Johann Albers (PhilpesJan), Hermann Antons (AntHarm), Liborius Hanenkamp (HohnBorges) und dessen Bruder Hermann Hanenkamp (HohnHarm) als Kapellmeister. Die Gruppe soll schon bald eine gefragte Formation gewesen sein, die zu kirchlichen Anlässen, aber auch zu Hochzeiten und Tanzveranstaltungen aufspielten.

1926 wanderte Rudolf Jansen in die vereinigten Staaten aus und wurde nach mündlichen Überlieferungen der Zeitzeugen mit heimatlicher Blasmusik verabschiedet.

1929 zur 50-Jahr-Feier unseres Ortes war die Kapelle während der Feierlichkeiten „voll im Einsatz“ und spielte gegen Abend zum Tanz auf (Lukas Jansen, Unser Surwold, S.131)

Am 13. September 1931 umrahmten die Musiker die Feierlichkeiten zur Einweihung des Kriegerehrenmals, um der Gefallenen des ersten Weltkrieges zu gedenken (Foto 1931):
Blaskapelle Boergerwald 1931

In den Jahren 1932-1934 kamen weitere junge Musiker zur Gründungskapelle hinzu. Somit waren es (Foto 1934): Johann Thien (ThienJan), Gerhard Thomes (ThomesGerd), Johann Grote (PohlJan), Johann Meiners (HüttenJan), Gerhard Jansen, Hermann Antons, Hermann Hanenkamp, Liborius Kossenjans (HeizerBorges), Johann Jansen (PoapenBeneSinJan), Heinrich Jansen (PoapenBeneSinHinnerk), Hermann Jansen (GrotLuksSinHarm) und ausserdem (nicht abgebildet) Gerhard Antons (WattGerd), Johann Hanenkamp (Popkes) und Johann Keuken (KöikenJan):

Blaskapelle Boergerwald 1934

Zum zweiten Weltkrieg (1939-45) wurden viele der Musiker abkommandiert. Einige kehrten nicht zurück und hinterließen auch in der Kapelle große Lücken.

Trotzdem ging es mit der Blaskapelle Börgerwald bereits im Winter 1945/46 weiter. Teils mit den „alten Hasen“, teils mit jüngerem Nachwuchs.

Im Mai 1946 spielten die Musiker bei Johann und Elisabeth Jansen (BatterJan) zur Hochzeit auf und zogen Verwunderung und Argwohn der polnischen Besatzer auf sich.

In den 1950er Jahren hatte die Blaskapelle Börgerwald Auftritte in den Nachbargemeinden Börger, Werpeloh, Lorup, Breddenberg, Rastdorf und Esterwegen auf deren Schützenfesten. Das beinhaltete damals nicht nur die Mitgestaltung des Marschumzuges, sondern auch die Fortsetzung des Festes mit Tanzmusik bis in die späten Abendstunden.

1954 übernahm Gerhard Jansen den Taktstock, da Hermann Hanenkamp aus gesundheitlichen und Altersgründen ausscheiden musste.

BKB 1963

1972 verstarb plötzlich Gerhard Jansen, und sein Bruder Johann Jansen übernahm das Dirigieren.

1973 erhielt Benedikt Jansen nach 50-jähriger Treue eine Ehrenurkunde und wurde mit dem „hümmelsken Bur“ als noch einzig lebendes Gründungsmitglied in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet (Foto 1973).

Blaskapelle Boergerwald 1973

1975 verstarb Johann Jansen und Ulrich Möring übernahm die Leitung der Kapelle.

Im Juni 1982 reiste die Blaskapelle in die USA. Die Börgerwalder Auswanderer in Cincinnati luden die Musiker und Verwandte zu sich ein. Während des Besuchs spielte die Blaskapelle Börgerwald unter anderem in Cincinnati (Foto 1982), und auf der zeitgleich stattfindenden Weltausstellung in Knoxville / Tennessee.

BKB 1983

 

1983 feierte die Blaskapelle ihr 60jähriges Bestehen (Foto 1983):

Blaskapelle Boergerwald 1983

 

1988 trug die Ausbildung junger Musiker ihre Früchte und es kamen wieder junge Blasmusiker zur Kapelle hinzu.

Blaskapelle Boergerwald 1998

2008 wurden einige alte Veteranen ehrenhaft in den Ruhestand entlassen. Darunter auch Ulrich Möring, der damit die musiaklische Leitung weitergab.

Blaskapelle Boergerwald 2007

 

Seit 2010 sind wir mit unseren Trachten nach dem egerländer Vorbild unterwegs. Die Farben orientieren sich dabei nach dem Surwolder Wappen.

BKB 2010

 

Auch 2012 haben wir eine stabile Formation.

BKB 2012